"Making Of" Happy Day für Nöggi

Am Dienstag 15. März 2016, Nachmittags um 14:00h besammelten wir uns beim Bahnhof Emmenbrücke. Der legendäre Röbi Koller und sein «Happy Day» Kamerateam erwarteten uns da und es begannen schon mit den ersten Anweisungen. Wir mussten uns verstreuen und auf Kommando aus allen Richtungen wieder besammeln.
Die erste Szene war somit schon "im Kasten".

Danach kam nach einer Ehrenrunde auch der Car wieder mit Röbi Koller und wir haben da Röbi (offiziell) "zum ersten Mal gesehen"! Wir stiegen ein und fuhren los, das Kamerateam filmte uns von aussen.
Ehrenrunde Seetalplatz (über sieben Brücken musst du gehn) - Shopping-Kreisel - zurück übers "Bahnhöfli" wieder zum Ausgangspunk. Das Kamerateam stieg wieder zu.

Neue Abfahrt (ohne Röbi) Richtung Airolo. Röbi's letzte Worte. «Also, gute Fahrt Jungs, ich gehe jetzt den Bruno überraschen..!» Da war es etwa 15:30h.

Auf der Fahrt hatten wir einige Zwischenstopps (Airolo beim Bahnhof, unterwgs nach Piotta auf Ausweichstelle und in Ambrì). Eine kleine Rauchpause? Nein, weit gefehlt. Die Türen blieben zu! Der Chauffeur wartete auf Anweisung, sofort wieder weiterzufahren. Da überholte uns das 2. Kamerteam jeweils, um uns am Strassenrand aufgestellt beim Vorbeifahren zu filmen und waren dann somit wieder hinter uns. Ja Leute, das ist halt Fernsehen nach Drehbuch!

Ankunft unter dem Stadion in Ambri, der Car fuhr rückwärts bis zum Haupteingang. Bevor wir aussteigen konnten fuhr der Car wieder 20m vorwärts und nochmals zurück - scheinbar hat für die Regie eine Einstellung nicht gestimmt.

Da wurden wir sofort im oberen Stock in der Zivilschutzanlage einquartiert. Bis zum Auftritt sind es noch 4 1/2 (lange) Stunden. Es wurde uns nur eine Rauchpause gegönnt, ansonsten blieben die Tore zum Hintereingang geschlossen - von zwei Securitas bewacht.

Jeanine, unsere SRF-Reiseleiterin, gab uns immer wieder neue Anweisungen und das aktuelle Live-Timing durch. Sie und ihr Team verteilten uns dann auch die "Spikes"-Überzieher für die Schuhe, ohne die es wohl kein normales Gehen auf dem Eis gegeben hätte.

Nebst dem Tagesablauf (Besammlung Abfahrt bis Heimkehr) ist auch unser Auftritt selber - für den wir genau 5 Minuten haben - auf die Sekunde genau getimet. Dies haben wir an den Stellproben auf dem Eis mit der Stoppuhr durchgespielt!
Beim Fernsehen sind halt alles Vollprofis, das hat uns schon beeindruckt!Vor dem Auftritt wurden wir alle bepinselt und gepudert. Das macht man halt so beim Fernsehen. Dabei wären wir weiss Gott schön genug.

Auch das Montieren der "Spikes" an den Schuhen musste gefilmt werden. Da konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen: Ich zog die Schuhe schnell aus, zog die Gummilatschen über und schlüpfte wieder rein.

Daran gewöhnten wir uns schnell: Den ganzen Tag begleiteten uns diese riesigen Kameras mit dem Tontechniker und seinen "Flumern" (Mikrofone). Das erste, was uns schon am Bahnhof eingetrichtert wurde: "Schaut niemals in die Kamera! Lauft einfach gerade dran vorbei, als ob sie nicht da wären!"

Das SRF selber dreht ja keine Filme, das haben sie an die eigenen Firma tcpausgelagert. Die sind z.B. für Live-Shows, Aussenaufnahmen und Sport-Ereignisse ausgestattet. Aber mehrere komplette mobile Kamerateams haben die auch nicht. Dashalb haben die das auch outgesourced an eine deutsche Firma, die für mehrere deutschsprachige Fernsehanstalten im Einsatz sind.

Deshalb sind die Teams auch alles Deutsche. Aber Schweizerdeutsch verstehen sie verdammt gut! Adi muss noch ein letztes Interview vor dem Auftritt absolvieren.

Dann der Live-Auftritt. Es ist 2/3 Pause. Alle mal die Treppe runter, durch die Mannschafts-Trainingsräume bis zum Tunnel zum Stadion. Dann mal auf das Zeichen warten. Röbi Koller ist grade mit Nöggi im Gespräch mit der Überraschung.

Dann der Befehl: «Jetzt! Aufstellen, Jungs!». Raus in die Arena... Während dem Auftritt hat selbstverständlich niemand von uns Handy-Aufnahmen gemacht! Alles weitere seht ihr ja in der Sendung selbst: 23. April 2016, SRF Sa. Abend, Happy Day.

Danach lernte auch Nöggi unseren heimlichen Stubenarrest in der Luftschutzanlage kennen. Es wurde viel erzählt und Geheimnisse gelüftet.

Der Happy Day gekrönte reiste mit uns anschliessend im Car nach Hause. Das Fernsehen war längst weg. Haltestellen waren Bahnhof, Sonnenplatz und Sprengi. Die meisten stiegen bei der Sonne aus, weil Nöggi uns alle noch in seine Chapbe-Barr einlud, wo wir dann den Tag mit all seinen Überraschungen nochmal revue passieren liessen und die versäumten Biere nachholten.

Dabei erzählte uns Nöggi auch, was uns alle brennend interessiert hatte: Wie hat er den Tag erlebt? Wie wurde er von Röbi Koller überrumpelt? Wer war an seinem Arbeitsplatz der Lockvogel?

Am Sonntag darauf, 21.3.2016, fand dann eine "Sonderprobe" im Singsaal Gersag statt. Die Szenen, die Nöggi in der Sendung als unseren Dirigenten vorstellen, mussten natürlich nachgedreht werden.

Es war für uns alle sehr eindrücklich, einmal zu erleben, wie so eine Happy Day Sendung entsteht!

Danke dem Initianten Peter Brun, uns dieses einzigartige Abenteuer möglich zu machen, durch Einsendung des Wunsches an «Happy Day» und an Adi, der die Koordination zwischen SRF und dem Chor zwei Wochen lang organisierte! Und dem ganzen Chor, der zwei Wochen lang "dicht hielt", trotz GV dazwischen.

Ja, wir sind halt schon eine spezielle Familie, wir Einträchtler!

März 2016, Hugo Wirz